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Igor Friedrich Petković

TOT’n’TANZ2.1 - Ikonografische Bildtafeln aus einem zeitgenössischen Totentanz
TOT’n'TANZ 2.1 -Ikonografische Bildtafeln aus einem zeitgenössischen Totentanz
14 Originale auf Holz mit Geleitmappe

Die filmischen Sequenzen scheinbar gestrandeter Beton-Kreuze am Ufer der Donau bei Novi Sad verknüpft Igor Friedrich Petković in der Ausstellung in der QL-Galerie mit einer neuen Werkgruppe von Collagen, die das traditionelle Thema des Totentanzes in zeitgenössischer Formensprache weiterschreiben, zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit medialer Bilderflut, Tod, Erinnerungskultur und der Verdrängung irdischer Vergänglichkeit. Die weltweite mediale Bilderflut des Todes verarbeitet Petković in seinen ikonografischen Bildtafeln zu zeitgenössische Klage- und Bußbilder des TOT’n'TANZ 2.1.

TOT'n'FLUSS
Videoinstallation

"am strand der donau in novi sad (ser) auf der peterwardeiner seite vorgefundene betonfertigteil-reste wurden auf einer länge von 100m auf den ufersteinen mit zement aufgestellt. durch das aussehen und die großflächige aufstellung erinnern die fertigteilreste an grabeskreuze eines großen friedhofs oder kriegsschauplatz."

"diese stelle am ufer der donau am fuße der burg peterwardein ist historisch aufgeladen: hier war hunderte jahre lang die heftig umkämpfte grenze zwischen der habsburgermonarchie und dem osmaischen reich. hier fand 1942 das “massaker von novi sad” statt, während dem von den ungarischen besatzern 1246 einheimische zivilisten ermordet und hier in die donau geworfen wurden. 1999 gab es beim NATO - bombardement auf die “varadin brücke” ebenfalls todesopfer zu beklagen. "

"die installation öffnet freie assotiationen eines temporären monuments für die opfer, eines uferfriedhofes für die ermordeten, einer vergänglichen gedenkstätte an längst vergessene träume - bis das nächste hochwasser alles davonträgt.“ IFP

WEHende Sirenen
Klangraum
"wie die sirenen aus der griechischen mythologie verlocken die hohe naturklänge als klagraum, sich mit dem tod auseinanderzusetzen. die soundkollage basiert auf audioaufnahmen, die unter todesangst und süßer verlockung entstanden sind." IFP

Igor Friedrich Petković wurde 1976 im Salzburger Innergebirg geboren und arbeitet nach Studien in Graz, Belgrad und Novi Sad als Künstler, Filmemacher, Fotograf, Autor, Slawist, Kulturwissenschaftler und Kulturmanager. Schwerpunkte in seinen Arbeiten sind die Entwicklung interdisziplinärer Strategien zu Migration, Minderheiten, interkultureller Austausch, soziale, ökonomische, ökologische und politische Prozesse, Erinnerungskultur, Wissenstransfer und Pop- und Subkultur mit Fokus auf Afrika, Mittel- und Südosteuropa. Er wurde für seine Arbeit u.a. vom Bundeskanzleramt mit dem „Outstanding Artist Award 2015 – Innovative Kulturarbeit“ und dem „Environmental Photographer of the Year“ der Royal Geographical Society London ausgezeichnet.
Termine
Vernissage 7. März 2018., 19:00 Uhr
8. - 31. März 2018, Mo. - So. 8:00 - 20:00 Uhr
Weitere Informationen
QL-Galerie, Leechgasse 24
(c) Foto: Igor F. Petkovic 2017
Veranstaltungsort/Treffpunkt