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Josef Niederl

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Josef Niederl
Geboren in Gnas/Steiermark, Bauingenieur, lebt und arbeitet in Graz. „Im Mittelpunkt der malerisch-grafischen Arbeiten Josef Niederls steht der Mensch, in unendlich vielen Facetten und Erscheinungsformen, momenthaft festgehalten, in Bewegung oder vom Zeichner selbst umwandert, sodass sich die skizzenhaft gebildeten Figurationen auf den Blättern verdoppeln und vermehren, um unterschiedliche Aspekte anzudeuten, die es der Phantasie des Betrachters überlässt, dem Bildgefüge eigene Szenen beizufügen ...“ Mag. Erwin Fiala, 2016

Aus der Sinnlosigkeit des Todes den österlichen Tiefsinn ergründen
Einen tieferen Sinn im unfassbaren Geschehen des Todes zu ergründen begleitet den Maler Josef Niederl in seinen aktuellen Arbeiten. Die Bilder Niederls kreisen stets um den Menschen. Löste er in seiner künstlerischen Anfangszeit die Darstellungen noch in einem Wechselspiel von Liniengefüge und Farbflächen auf, so kehrte er im Laufe der Jahre durch regelmäßiges Aktstudium zu realistischen Darstellungen zurück. So verwundert es nicht, dass seine Werke der letzten Jahre tiefsinnige Momentaufnahmen von Menschen zeigen, Geschichten des Lebens erzählen oder im Betrachtenden unzählige Fragen aufwerfen. So verbleiben auch die aktuellen Arbeiten von Josef Niederl zum Thema Ostern nicht dabei, in seiner typischen Erzählweise lediglich den Kreuzweg mit klassischen Stationen darzustellen. Im Gegenteil – fast provozierend ist es ihm gelungen, im Laufe der Serie die Geschehnisse in einen aktuellen Kontext zu stellen. Bewusst auf den Raum und zeitliche Verortung verzichtend, stellen Frauen und Männer ihre – und somit auch des Künstlers – Fragen rund um das Ostergeschehen nach dem Sinn des qualvollen Kreuzestodes eines Menschen, mit dem die Idee einer neuen Weltwirklichkeit ebenso sein (vorläufiges) Ende finden sollte. Wenn überhaupt noch ein Zugang zu diesem Thema gefunden werden kann, dann geht es vielen Menschen heute wohl ähnlich, wie den Vertrauten Jesu von einst, die über seinen Tod enttäuscht nur langsam das Geschehene erst begreifen und verstehen können. Die Bedeutung von Ostern erschließt sich auch heute nur langsam, vieles davon bleibt unbegreiflich, schwer, schreit nach Sinnlosigkeit. Doch hinter dem Kreuz und dem leeren Grab eröffnen sich Sinnspuren, die zu einem größeren Verständnis führen, dem Tiefsinn der Hoffnung. Die Bilder von Josef Niederl bleiben deshalb trotz all des Leides in der heutigen Zeit nicht beim Kreuz und dem Tod stehen, sondern suchen mit Blick auf ein leeres, helles Kreuz die hoffnungsvolle Dimension in Ostern. Doch in diese Dimension muss der/die Betrachtende selbst eintauchen.

ERÖFFNUNG:

Zur Eröffnung sprechen: Johann Baumgartner, MAS [Kulturreferent des Steiermarkhofs]
Rainer Juriatti [Schriftsteller]
Dr. Günter Riegler [Kulturstadtrat]

Musik:
Polina Sasko [Klavier]
Roman Pichler [Tenor]
Johann-Joseph-Fux-Konservatorium
Termine
Eröffnung 15. März 2018, 19:30 Uhr
16. - 31. März 2018, Mo. - Sa. 8:00 - 18:00 Uhr * Sonntags und feiertags auf Anfrage
1. - 4. April 2018, Mo. - Sa. 8:00 - 18:00 Uhr * Sonntags und feiertags auf Anfrage
Weitere Informationen
ORT: Hofgalerie
(c) Foto: Josef Niederl
Veranstaltungsort/Treffpunkt