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Bücher, das wissen wir nun, kann man nicht verbrennen

Von der nationalsozialistischen Praxis des Büchermords.
Im Mai 1933 initiierten nationalsozialistische Studierende an deutschen Universitäten die „Aktion wider den undeutschen Geist“. Massen folgten dem Aufruf und „übergaben“ über 20.000 Bücher den Flammen. Nach dem „Anschluss“ knüpften die Stadt Salzburg und Städte in Kärnten und Oberösterreich an diese „Befreiung von unerwünschtem und schädlichem Schrifttum“ an. Allerorts wurde zur „Säuberung der Bibliotheken“ aufgerufen; nur die Universitätsbibliotheken sollten das „Gift“ aufbewahren, um die Kenntnis um dieses nicht zu verlieren. „Bücher, das wissen wir, kann man nicht verbrennen“, lautete das Fazit der Gedenkrede von Erich Kästner, der seinen eigenen Büchern beim Verbrennen zusah. Damit verwies der Autor 1947 auf eine andere Seite der Ambivalenz von Bücherverbrennungen – dass man zwar Bücher, nicht aber die ihnen innewohnenden Ideen im Feuer vernichten kann. Die Ausstellung nimmt den 80. Jahrestag der Bücherverbrennungen in Österreich zum Anlass, sich mit den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen auseinanderzusetzen: zum einen mittels der Beschäftigung mit der Historizität des Bücherverbrennens und zum anderen am Beispiel der Praxis des Ausgrenzens von Ideen an der Universitätsbibliothek Graz.

Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Graz gefördert durch den David Herzog Fonds der Steirischen Universitäten und das Vizerektorat für Forschung und Nachwuchsförderung der Karl-Franzens-Universität Graz
Termine
Eröffnung 19. April 2018, 17:15 Uhr
20. - 27. April 2018, Mo. - Fr. 9:00 - 18:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt