Kategorie » Theater/Tanz

Maria Stuart

Ein Trauerspiel von Friedrich Schiller
Schon immer war die Hälfte der Menschheit weiblich. Aber auch heute sind nur 18 von weltweit 193 Staatsoberhäuptern Frauen – das ist weniger als ein Zehntel. In Friedrich Schillers Königinnendrama, geschrieben 1800, kämpfen zwei Frauen in Spitzenpositionen dafür, in einer Männerwelt anerkannt, geachtet und gerecht behandelt zu werden. Staatsraison gegen Gewissen, privates Gefühl gegen politisches Interesse – an dieser Konfliktlinie richtet Schiller die Handlung des Stückes aus, das eine geschichtsphilosophische Betrachtung darüber ist, wie sich Recht und Gerechtigkeit zueinander verhalten und welche Rolle das Gewissen des Mächtigen als letzte Instanz spielt. Die schöne, leidenschaftliche, stolze Schottin Maria Stuart ist als Kronprätendentin in England unter Verstoß gegen jegliches Völkerrecht unter Hausarrest gestellt. Maria fühlt sich zwar nicht unschuldig, hat aber in 19 Jahren Haft jeden Machtanspruch aufgegeben, zu demütiger Frömmigkeit gefunden und die Schuld ihrer Meinung nach abgesessen. „Umgeben rings von Feinden“ regiert ihre Cousine Elisabeth als starke Königin in England, die mit erfolgreicher Kriegsführung und klugem Taktieren ihr Land befriedet hat. Als uneheliches Kind und unverheiratete Frau lebt sie allerdings mit der Angst, ewig um den Thron bangen zu müssen, den sie spätestens nach ihrem Tod an die katholische Cousine Maria oder deren Erben abgeben müsste. 42 Richter haben Maria Stuart nun zum Tode verurteilt und Elisabeth obliegt es, dieses Todesurteil in letzter Instanz zu bestätigen oder aufzuheben. Die Herrscherin, die ihr Volk mehr lieben soll als sich selbst, die dessen Wohlergehen auch über den eigenen Tod hinaus erhalten will, entscheidet sich für die Tötung der Cousine – und bleibt allein zurück, verlassen von allen männlichen Beratern, die ihr Heil anderswo suchen. Die Frage, welchen Preis Frauen in Machtpositionen bezahlen, ist so aktuell wie eh und je. Inszeniert wird „Maria Stuart“ von Stephan Rottkamp, der in den vergangenen Spielzeiten mit Gogols „Revisor“ und Shakespeares „Sturm“ ein Händchen für Klassiker bewiesen hat.

REGIE Stephan Rottkamp
BÜHNE Robert Schweer
KOSTÜME Heide Kastler
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
Mit Henriette Blumenau, Oliver Chomik, Pascal Goffin, Benedikt Greiner, Christian Michael Heller, Fredrik Jan Hofmann, Florian Köhler, Tobias Kerschbaumer, Valentin Klos, Sarah Sophia Meyer
Termine
Premiere 25. Oktober 2018, 19:30 Uhr
30., 31. Oktober 2018, 19:30 Uhr
7., 9., 16., 24., 25. November 2018, 19:30 Uhr
20., 29. Dezember 2018, 19:30 Uhr
10., 11., 24. Jänner 2019, 19:30 Uhr
12., 28. Februar 2019, 19:30 Uhr
26. März 2019, 19:30 Uhr
4. April 2019, 19:30 Uhr
Weitere Informationen
SCHAUSPIEL AKTIV
MITSPIELEN Spielsamstag am 24.11.2018
MITSCHAUEN Schauklub am 07.11.2018
MITREDEN Theaterdialog am 07.11.2018; Zugabe im Jänner 2019
MITLERNEN Vorbereitender Workshop; Fortbildungen für Lehrpersonen am 16.03.2019
(c) Foto: Lupi Spuma
Veranstaltungsort/Treffpunkt