Kategorie » Lesung/Vortrag/Diskussion

Gefangen zwischen zwei Kriegen

Vortrag und Lesung
Kurt Neumann war bis 1934 stellvertretender Chefredakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung Arbeiterwille in Graz. Nach den Februarkämpfen 1934 emigrierte er nach Paris, von wo er 1937 nach Österreich zurückkehrte und an der Herausgabe der von Otto Basil und Herbert Eichholzer konzipierten Kulturzeitschrift PLAN mitwirkte. Gemeinsam mit dem ehemaligen Sozialminister Josef Dobretsberger plante er die Herausgabe einer antinationalsozialistischen Zeitung, die Neuen Österreichischen Blätter, deren erste Ausgabe am 12. März 1938 hätte erscheinen sollen. Erneut musste er aus Österreich fliehen, zunächst nach Paris und dann weiter in die USA. Dort schrieb er ein Buch, das die Grazer Gesellschaft der Zwischenkriegszeit in Romanform porträtiert und facettenreich schildert und ihren Weg in die Katastrophe von 1938 anhand einzelner zentraler Stationen und exemplarischer Episoden nachzeichnet. Die kulturellen Umbrüche und geistigen Aufbrüche nach dem Ersten Weltkrieg werden darin ebenso thematisiert wie der Wunsch seines stark autobiographisch gefärbten Protagonisten, am Aufbau einer gerechteren, besseren Welt mitzuwirken bzw. nach der Niederlage der Demokratie im Februar 1934 gegen autoritäre und antidemokratische Tendenzen Widerstand zu leisten.

Heimo Halbrainer (Historiker) stellt Kurt Neumann und das Buch vor.
Peter Uray liest aus dem Roman.
Termine
24. Oktober 2018, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt