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Bild eines Bildes

Lalo Srkalovic
Schon länger sind meine Gedanken mit dem Bild beschäftigt, nicht wie mit einer Illusion, sondern einem Bild dass nichts imitiert, nichts herzeigt – sondern hinweist, einem Bild wie einem Wesen, um seiner selbst Willen erschaffen, einem Bild unter welchem man schlicht schreiben kann – Das Bild. Bild wie ein Bild, ein Bild eines Bildes, also – konkretes Bild.
Meine abstrakte Malerei liegt irgendwo zwischen der Spontaneität der dynamischen, expressionistischen Bewegung und ästhetischer Reihe unter kompositorischen Elementen der klassischen Malerei. Auf einer Seite resultiert dies mit einer Einzigartigkeit des Bildes als Ganzes, dem Gleichgewicht und Einklang der kompositorischen Elemente, und auf der anderen Seite mit der Dynamik, dem Ereignis, der Atmosphäre und Wirkung der Farbe.
Eine abstrakte Ganzheit kann eine aussagekräftige bildnerische Sinnesanregung hervorrufen. Diese visuelle Anregung ist ein Produkt der Einteilung, der Intensität und Wirkung der Bildelemente. In einem Prozess des Schaffens tritt manchmal Spontaneität, Sensibilität und innere Unruhe in den Vordergrund – emotionelle Note. Ein anderes Mal ist alles rationelles, durchdachtes und errechnetes Komponieren für eine bereits vorbestimmte visuelle Wirkung des Bildes. Wenn ich im Vornherein keine konkrete Idee habe, beginne ich das Bild als ein Spiel mit der Farbe, der Struktur, den Kontrasten…

Meine Vorstellung von einem abstrakten Bild liegt darin dass ich es als ein reales Ding betrachte (ohne einen literarischen Motiv und beschreibenden Elementen). Ich würde es nicht als abstraktes sondern als konkretes Bild bezeichnen. Das Wesen eines solchen Bildes (welches nichts anderes darstellt als sich selbst – könnte man mit einer musikalischen Komposition vergleichen), entstammt dem schaffenden Akt des Bewusstseins (und Unterbewusstseins) des Künstlers, welches eine vorbestimmende Rolle in der Erschaffung des Bildes einnimmt. Wenn es zwischen dem Betrachter und dem Bild, auf Grund von unmittelbarer Visualität (die Emotion des Betrachters inbegriffen) zu einer gegenseitigen Verständigung kommt, bildet sich das Bild als zwischenpersönliches Objekt dessen Grundwesen durch die Leinwand und Menge der sensiblen Betrachter geformt wird. Dann beginnt ein besonderer Prozess – Prozess des Lebens eines Bildes.

Dem Betrachter bleibt es oft überlassen das konkrete Bild selber im Auge zu vollenden, oder es mit dem erwünschten Inhalt zu füllen. Es ist zugleich das beste Beispiel für eine Verbindung zwischen dem Künstler und Betrachter. In dessen Wesen befindet sich ein Teil vom Künstler – seine Gedanken, Wissen, Erfahrungen der Hand und des Auges, seine Emotionen, Unruhen, Gemütszustände – des Künstlers Bewusstsein und Unterbewusstsein.

FINISSAGE 26. Oktober um 19 Uhr
Rudd van Werdenburg (Holland) liest aus eigenen Werken zur Finissage von Lalo Srkalovic
Termine
Vernissage 5. Oktober 2018, 19:00 Uhr
6. - 25. Oktober 2018, 10:00 - 16:00 Uhr
Finissage 26. Oktober 2018, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Lalo Srkalovic, Sfiligoj
Veranstaltungsort/Treffpunkt