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Was kann Lyrik # 2

Lyrik kann das Vertraute oder: das vermeintlich Vertraute derart aus seinen Zusammenhängen lösen, dass es neu, anders oder fremd erscheint und der Logik der Verfüg- und Verwertbarkeit entzogen ist und wird. Wie keine andere Gattung kann Lyrik verdichten, ohne der Komplexität des Dargestellten verlustig zu gehen. Sie reagiert sensibel auf gesellschaftliche Verwerfungen und spielt die Mehrdeutigkeit von Sprache ins Bewusstsein, sie tanzt um ein Nichtbenanntes, eine Stille. Das Gedicht lotet die Möglichkeit von Sprache aus und geht an Grenzen. Lyrik kennt Regeln und den Verstoß von Regeln. Hybridität ist ihr in die Wiege gelegt. Das [kultum] hat herausragende Lyriker und Lyrikerinnen eingeladen, eigene Gedichte zu lesen/zu performen und zumindest ein Gedicht eines Kollegen, einer Kollegin, das ihnen am Herzen liegt, mitzubringen. Drei pralle Abende stehen Ihnen und uns (daher)ins Gesicht geschrieben! Wir freuen uns!

LESUNG + VOCALS
WAS KANN LYRIK#02
MI, 24. Oktober 2018 / 19.00 Uhr
kultum[Im Cubus], Mariahilferplatz 3/I
Christoph W. BAUER + Oliver WELTER (Naked Lunch)
Einführung + Moderation: Birgit PÖLZL

„Ich glaube, daß jede Dichtung und das war schon in der Antike so – eine Sparte der Musik sein sollte. Lyrik sowieso.“ Das Zitat Gert Jonkes ist Motto des Abends, an dem der vielfach ausgezeichnete Lyriker Christoph W. Bauer lesen und Oliver Welter, Mastermind der Alternativ-Rock-Band Naked Lunch, Lyrics zu Gehör bringen wird; Bezugspunkt werden dabei immer wieder Gedichte des großen Gert Jonke sein.

LESUNG
WAS KANN LYRIK#02
MO, 29. Oktober 2018 / 19.00 Uhr
kultum[Im Cubus], Mariahilferplatz 3/I
Björn KUHLIGK + Stefan SCHMITZER
Einführung + Moderation: Robert PROSSER

Björn Kuhligk und Stefan Schmitzer erheben den Anspruch Gesellschaftspolitisches poetisch zu benennen. Das geht. Das geht sogar gut.

LESUNG + PERFORMANCE
WAS KANN LYRIK#02
DI, 30. Oktober 2018, 19.00 Uhr
kultum[Im Cubus], Mariahilferplatz 3/I
Kinga TÓTH + Mara GENSCHEL
Einführung + Moderation: Robert PROSSER

Kinga Tóth und Mara Genschel schreiben Sprachgebilde, auf die, wenn man so will, die Bezeichnung konzeptuell passt. In akribischen Beschreibungen verwebt Kinga Tóth technische Bauteile mit menschlichen Empfindungen, hebelt Mara Genschel ironisch die Affirmationsmaschine Literaturbetrieb aus.
Termine
24., 29. , 30. Oktober 2018, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Christoph W. Bauer - Flo Schneider
Veranstaltungsort/Treffpunkt