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Paying Attention

Eine Ausstellung mit Darko Aleksovski, Marija Bozinovska Jones, Liljana Gjuzelova/Sašo Stanojkoviḱ kuratiert von Suzana Milevska (MK).

Die Ausstellung „Paying Attention" konzentriert sich auf verschiedene künstlerische Positionen und Projekte, die sich bezugnehmend auf Isabelle Stengers Einmahnung "paying attention" (Stengers 2015: 100) mit der Rekultivierung des Expertenmonopols beschäftigen. „Paying attention“ bedeutet nicht nur, die Funktionsweise von Regierung und die daraus resultierenden Probleme genau zu betrachten, sondern auch schwierige Fragen zu stellen, Warnungen auszusprechen und in Dinge wie Staatlichkeit, Nation, Institutionalisierung der Namensgebung oder Selbstgefälligkeit einzugreifen. Dinge, in die sich Nicht-Bewahrer nicht „einmischen“ sollten (Stengers 2015: 88).

"Paying attention" ist ein politischer Akt, da er eine technische Frage als politisches Problem bezeichnet und die Komplizenschaft zur Frage macht. Auf diese Weise ist der Aufruf zur Aufmerksamkeit ein Akt des Handlungsaufrufs zur Inanspruchnahme und zum Sammeln verschiedener Kenntnisse und die Ablehnung der fortlaufenden Einhegung von Wissenschaft und Wissen oder von Theorie und Kunst. Die KünstlerInnen übernehmen freiwillig die Verantwortung, teilen sie mit ihren MitbürgerInnen und zeigen damit die dringende Notwendigkeit auf, eine aktive gesellschaftliche Rolle bei verschiedenen relevanten Entscheidungen und Veränderungen in wichtigen Bereichen zu übernehmen. Sie versuchen daher, das Vertrauen in das Potenzial und die Fähigkeit von Kunst zurückzugewinnen.

Suzana Milevska
Literatur:

Stengers, I. and Pignarre, P. (2007) Capitalist Sorcery: Breaking the Spell. London: Palgrave-Macmillan.
Stengers, I. (2015) In Catastrophic Times: Resisting the Coming Barbarism, Open Humanities Press/Meson Press.
Savransky, M. and Stengers, I. (2018) “Relearning the Art of Paying Attention: A Conversation.”SubStance, Volume 47, Number 1, 2018 (Issue 145), pp. 130–145.

Suzana Milevska, geb. 1961 in Bitola, Nordmazedonien, lebt als Kuratorin und visuelle Kulturtheoretikerin in Skopje. Sie leitet das Projekt TRACES – Horizon 2020, Transmitting of Contentious Cultural Heritages und ist Kuratorin der Ausstellung „Contentious Objects/Ashamed Subjects“ an der Politechnischen Universität in Mailand. Ihre Forschungsschwerpunkte sind politischer Aktivismus in der Kunst sowie kooperative, aktivistische und partizipative Methoden in der Kunst.
Termine
Eröffnung 4. April 2019, 19:00 Uhr
5. - 30. April 2019, Mo. - Do. 8:00 - 17:00 Uhr, Sa. 8:00 - 14:00 Uhr
1. - 5. Mai 2019, Mo. - Do. 8:00 - 17:00 Uhr, Sa. 8:00 - 14:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Akademie Graz
Veranstaltungsort/Treffpunkt