Kategorie » Theater/Tanz

Keine Landschaft

Chaos, Krise, Auflösung jeder gesellschaftlichen Ordnung. In der (äußerst) aktuellen Produktion von KUG-Schaupielstudierenden des 3. Jahrgangs wird unter der Regie von Yeşim Nela Keim Schaub auf eine Welt fokussiert, die aus den Fugen gerät. Inspiriert von Samuel Beckett und Jean-Luc Godard spannt die Stückentwicklung einen Bogen von realen Erfahrungsräumen der Corona- und der Klimakrise zur Motivik des absurden Theaters.

Impulse lieferte neben Godards Experimentalfilm „Weekend“ auch die Erzählung „Südliche Autobahn“ von Julio Cortázar. Ein zentrales Motiv beider Arbeiten: der Stau – nicht zuletzt als Versuchsanordnung zum Zurückgeworfensein der Wartenden auf die bloße, scheinbar sinnlose Existenz. Herkunft und sozialer Status sind plötzlich Nebensache, alle sitzen in derselben endlosen Schlange fest, erleben denselben kollektiven Kontrollverlust. Was tritt zutage, wenn Menschen auf engstem Raum festsitzen, wenn das Private öffentlich wird und alle allen ausgesetzt sind?

„Keine Landschaft“ kreist bewusst um Fragen, die durch die Corona-Krise verstärkt an die Oberfläche treten. Die Welt wird als ein Ort wahrnehmbar, der dringend einer Veränderung bedarf. Zugleich aber scheint unser individuelles Glück hier auf fragilen Konstrukten zu basieren, die wir nicht gefährden wollen. Und so macht sich im Spannungsfeld zwischen dem Streben nach und der Angst vor Veränderung die Ahnung von der drohenden Katastrophe breit ...

Schauspiel:
Gregor Aistleitner, Clara-Luise Bauer, Rebekka Biener, Alexander Gerlini, Levin Hofmann, Anna Krasemann, Martin Peñaloza Cecconi, Izabella Radić, Georg Santner
Regie: Yeşim Nela Keim Schaub
Dramaturgie: Flavia Wolfgramm
Bühnenbild: Johanna Kleinschuster
Bühnenmusik: Studierende von Sandy Lopičić
Termine
18. September 2020, 19:00 Uhr
19., 22. September 2020, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
Eintritt frei, Zählkartenreservierung notwendig (unter uta.marong@kug.ac.at)
Veranstaltungsort/Treffpunkt