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Herbert Brandl - Morgen

MORGEN – ein Begriff, so vielversprechend und hoffnungsvoll wie vage und ausweichend. Utopisch und dystopisch zugleich. Morgen könnte alles „besser“ sein als heute, doch die Ungewissheit bleibt. Langfristig betrachtet weiß niemand, ob es überhaupt noch ein Morgen für die Menschheit geben wird. Mit diesem Titel ist der zwiespältige Grundton der Ausstellung von Herbert Brandl skizziert, der sich selbst als „Pessimist aus Leidenschaft“ bezeichnet.

Die Schau im Kunsthaus Graz nimmt ihren Ausgangspunkt bei der assoziativ verknüpfenden, prozesshaft angelegten Arbeitsweise des Künstlers, in der Gesehenes, Erlebtes und Imaginiertes aufeinandertreffen. Kindheitserinnerungen und Cartoons dienen genauso als künstlerische Impulse wie eigene Fotografien, Fernsehbilder, Webcams oder tagesaktuelle Bilder aus dem Internet. Als Spuren geraten sie in den Malprozess und werden dabei verdichtet, abstrahiert oder auch ausgelöscht.

In Reaktion auf eine ungewiss gewordene Zukunft mag es nicht erstaunlich sein, dass sich über Werkauswahl und Präsentation auch ein nachdenklicher, fast schon apokalyptischer Zug in Brandls Personale hineinschreibt. Diese führt erstmalig seine wichtigsten Werkgruppen – abstrakte und figurative Malerei, Malerei und Skulptur – sowie Objekte aus seinen Sammlungen und aus jenen des Universalmuseums Joanneum mit Arbeiten von Edelgard Gerngross und Thomas Baumann zusammen. Sie werden in Beziehung zueinander, aber auch zum Raum des Kunsthauses gesetzt, wobei biografische, konzeptuelle und materielle Verbindungen herausgestellt werden. Das von Brandl mit dem Gestalter Rainer Stadlbauer entwickelte Display nimmt seinen Ausgangspunkt bei Überlegungen des Künstlers und übersetzt diese ins Räumlich-Architektonische.

Im Rahmen von MORGEN entsteht ein Künstlerbuch in limitierter Edition und ein Katalog, der im Verlag Koenig Books, London, erscheint. Beide orientieren sich an Büchern, die Brandl in den letzten Jahren beinahe jährlich für sich selbst und einige wenige Freunde publiziert hatte und die sein gesellschaftliches wie künstlerisches Interesse zeigen. In My Instagram Diary oder My Facebook Year greift der Künstler auf eigene Fotos und Bilder im Netz zurück. Für das Kunsthaus Graz entsteht in Anlehnung daran eine in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche Publikation, die das Entstehen der Ausstellung von Anfang 2019 bis Oktober 2020 nachvollziehbar macht und auf der Bildebene auch Querverbindungen zu seinen Ausstellungen im Belvedere 21 in Wien und im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien herstellt.
Termine
Eröffnung 22. Oktober 2020, 15:00 - 21:00 Uhr
23. - 31. Oktober 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
1., 2. November 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 3. - 30. November 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 1. - 6. Dezember 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
7. - 23. Dezember 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 26. - 31. Dezember 2020, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 1. - 24. Jänner 2021, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 25. - 31. Jänner 2021, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Abgesagt! 1. - 8. Februar 2021, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
9. - 28. Februar 2021, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
1. - 7. März 2021, Di - So 10:00 - 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Ort: Space01, Space02
Open House: 22.10.2020, 15:00 - 21:00 Uhr - Eintritt frei!

Kuratiert von: Barbara Steiner
Features: Thomas Baumann und Edelgard Gerngross
(c) Foto: Christian Schindler, Sammlung Angermair
Veranstaltungsort/Treffpunkt