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Bernhard Murauers serielle Arbeiten von 2020 – 2021 reflektieren den Prozess der Suche. Im Sinne einer Metapher des Weges basieren diese Arbeiten auf dem Motiv des Labyrinths – allerdings finden sich wenig Gemeinsamkeiten zu den klassischen Labyrinthen kretischer oder römischer Art, die quasi als Erkennungsmerkmal einer klaren Struktur, einem konsequenten System des Irrwegs folgen. Die Wege in Murauers Labyrinthen mäandern vielmehr ohne Konzept, ohne System und versinnbildlichen damit die Realität des Suchens unter dynamischen und komplexen (Lebens-)Bedingungen.

Der Entstehungsprozess hinter Murauers „Labyrinth-Serie“ hat durchaus meditativen Charakter. Im Mittelpunkt steht „das Fließen“, die intuitive (Um-)Setzung von Wegoptionen, um eine kontemplative Vertiefung in die Komplexität des Möglichen und Nichtmöglichen.

In Herangehensweise und Umsetzung stellt diese Serie eine Premiere, aber auch einen Bruch im bildnerischen Schaffen Bernhard Murauers, das sich bis dato stets auf eine selbstironische Reflexion gesellschaftspolitischer Phänomene fokussierte. Geblieben ist allerdings der farbzentrierte, mit Kontrasten spielende malerische Gestus in den gezeigten Arbeiten. Neu hingegen ist der konzeptive Zugang dieser Serie, der die Umsetzung der Arbeiten, aber auch deren Präsentation in dieser Soloausstellung wesentlich prägt.