Kategorie » Musik

Das von JOSEF KLAMMER und SEPPO GRÜNDLER entwickelte Format des Kopfhörerkonzertes feierte übrigens 1988 Österreich-Premiere. Sie gehören damit zu den ersten Improvisateuren, die mittels elektronischem Equipment in eine eigens gebaute Kopfhöreranlage spielen. Alle Kopfhörer sind fix verkabelt, die Teilnehmer:innen nehmen eine an den Ort - diesmal ist es der oktogonale Hauptraum des Museums der Wahrnehmung MUWA, der die aktuelle Kunstausstellung HEINZ GAPPMAYR "TEXT UND RAUM" zeigt - gebundene Installation wahr. KLAMMER/GRÜNDLER sprechen von einer Kopfhörerskulptur, einem Kopfhörersaal. Im Unterschied zu Streaming-Formaten in lokal vielleicht weit voneinander entfernten Wohnzimmern steht hier die physische, wenige Meter betragende Verbindung der Musiker zum Publikum, das gemeinsame Erlebnis, im Vordergrund. "Im Raum zwischen den Ohren", so KLAMMER und GRÜNDLER, "spielt sich das Kopfhörerkonzert ab, im Kopf, davor, dahinter, darunter und darüber."

Für das Museum der Wahrnehmung ist dies die dritte Kooperation mit dem, aus dem Schlagzeuger JOSEF KLAMMER und dem Gitarristen SEPPO GRÜNDLER bestehenden Duo. 1991 traten die beiden Pioniere der elektroakustisch-improvisierten Musik in der Container-Architektur des Café Paradox im Stadtpark, in dem sich das Museum der Wahrnehmung MUWA von 1991 bis 1995 befand, auf. Im April 2002 folgte ein Kopfhörerkonzert der beiden im oktogonalen Gebäude in der Friedrichgasse 41, dem festen Standort des MUWA seit Oktober 1996. Am 15. Oktober 2021 erfolgt nun im dritten Anlauf anlässlich 30 Jahre MUWA eine dritte Kooperation, ein weiteres Kopfhörerkonzert!