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Shawn Stipling - Auf der Suche nach Kohärenz

SHAWN STIPLINGS Werk zeichnet sich durch eine Reduktion von Form und Farbe aus, jedoch beruht sein Minimalismus nicht auf einem Dogma, sondern ist das Ergebnis seiner präzisen Planung und zahlreicher Experimente, mit dem Ziel, über jedes Detail, jeden Millimeter Bildfläche, die größtmögliche Kontrolle auszuüben und den Zufall zu vermeiden. Das Ergebnis sind monochrome Bilder mit Linien, die Räumlichkeit erzeugen, meist nahezu am Bildrand positioniert und auf einer horizontalen Mittellinie verschoben sind. „Alles ist geplant, aber das heißt nicht, dass es nicht intuitiv ist. In der Planungsphase wird viel experimentiert, es wird viel ausprobiert. Die ganze Kreativität findet hier statt. Ich verwende keine mathematischen oder sonstigen Systeme, sondern treffe alle Entscheidungen intuitiv.“

Für seine künstlerische Entwicklung vom abstrakten Expressionismus hin zu einer minimalistischen Formensprache sieht er ein prägendes Schlüsselerlebnis im Jahr 2003 verantwortlich: STIPLING besucht das Museumsgebäude der Serralves Foundation in Portugal, entworfen vom portugiesischen Architekten Alvaro Siza. Von dessen minimalistischer, bis in kleinste Detail durchdachten Architektur ist STIPLING fasziniert und vom Umstand, wie mit begrenzten, klar durchdachten Mitteln eine starke, emotionale Reaktion hervorgerufen werden kann. Diesen Ansatz verfolgt der Künstler fortan in seinem eigenen Werk.

2020 beginnt SHAWN STIPLING Wand- und Bodenskulpturen zu entwickeln. In einem Interview sagt er, der Wechsel zu dreidimensionalen Objekten „habe sich für ihn völlig natürlich angefühlt“. Im selben Jahr beginnt der Künstler, sich mit Fragen des Maßstabs zu beschäftigen und realisiert Arbeiten größeren Formats mit neuen Techniken und Oberflächen. Die Vergrößerung der Bilder verändert nicht nur sein eigenes Experimentieren, sondern hat auch Auswirkungen auf die Herangehensweise der Betrachter:innen. Ungeachtet des Formates ist es STIPLING jedoch ein Anliegen, dass Betrachter:innen seine bewusst betroffenen Entscheidungen erkennen. „In meiner Arbeit geht es um ‚menschliche Absicht‘ und ‚Entscheidungsfindung‘ und nicht um ‚Zufall‘ oder ‚Spontaneität‘.“
Termine
Eröffnung 16. September 2022, 19:30 Uhr
17. - 30. September 2022, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 31. Oktober 2022, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 30. November 2022, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 31. Dezember 2022, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 31. Jänner 2023, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
1. - 24. Februar 2023, Mo, Mi - So 13:00 - 17:30 Uhr
Weitere Informationen
Im Rahmen der Eröffnung führt Lic.Phil. Katrin Bucher-Trantow, Chefkuratorin und stellvertretende Direktorin Kunsthaus Graz, ein Gespräch mit dem Künstl

SHAWN STIPLING wurde 1967 in Chester, UK, geboren. Von 1986 bis 1989 studierte er Fotografie und Design an der Universität von Wolverhampton. Nach seinem Studium arbeitete er hauptsächlich als Designer für Kunstgalerien und Künstler, während er in seiner Freizeit mit seinen eigenen Arbeiten experimentierte. Doch erst ein Besuch des Serralves-Museums in Porto, Portugal, im Jahr 2003, der sein Interesse an der Architektur der Moderne weckte, brachte ihn dazu, eine persönlichere Sprache zu entwickeln - weg von der gestischen Malerei und hin zu einem eher vorgegebenen und konzentrierten Ansatz. In den Jahren 2011 und 2012 hatte er seine ersten Ausstellungen in Spanien und dann in Wales im Vereinigten Königreich, wo sich die Anfänge seines reduzierten Stils abzeichneten. Shawn Stipling lebt und arbeitet in Cambridge, UK.

(c) Foto: Shawn Stipling
Veranstaltungsort/Treffpunkt