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WOLFGANG ERNST - Werke von 1968 bis heute

Wolfgang Ernst, 1942 in Wien geboren, vertritt im Kontext der österreichischen Kunst mit Stolz die Position eines Einzelgängers und Außenseiters, dessen Werk sich allen Kategorisierungen widersetzt. Seit den 1960er-Jahren auf den Gebieten der bildenden Kunst, Literatur und Musik schöpferisch tätig, hatte er 1970 und 1973 erste Ausstellungen in der Galerie nächst St. Stephan, zog sich aber bald darauf aus dem Kunstbetrieb zurück, um gänzlich anderen Tätigkeiten nachzugehen, während er gleichzeitig sein künstlerisches Schaffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter vorantrieb.

Der ungarische Kunsttheoretiker László F. Földényi hat Wolfgang Ernsts Arbeiten daher sehr treffend als „gewagte Sprünge ins Unbekannte“ bezeichnet, die von der Leidenschaft für das Geheimnis der Idee durchdrungen seien. In ihnen wird nicht die Idee sichtbar, sondern deren Geheimnis. Das in Ernsts aktuellen Arbeiten wiederkehrende Motiv des Gitters, das entweder auf Zeitungspapier oder Buchseiten aufgebracht ist und je nach Dichte die Lesbarkeit der jeweiligen Texte mehr oder weniger stark einschränkt, kann somit als Schutz vor Oberflächlichkeit verstanden werden. Es bringt Unbedeutendes zum Verschwinden oder lenkt den Blick auf Wesentliches und es verhindert, wie Földényi anmerkte, dass sich das Auge im Unendlichen verliert beziehungsweise zum Gefangenen der endlichen Welt wird.
Wolfgang Ernsts Arbeiten verweisen auf etwas, das jenseits des Verstandes existiert, nämlich auf das Nichts, in dem die Schönheit haust, wie er es selbst einmal formuliert hat. Insofern ist es naheliegend, dass er mit den Urprinzipien der Schöpfung operiert: dem Wort, der Leere, dem Licht und der Dunkelheit.
In Anbetracht des damit einhergehenden Kampfes mit dem Unaussprechlichen können seine Arbeiten nicht zuletzt aber auch unter dem Aspekt der Stille oder des Schweigens betrachtet werden.
(Auszug aus einem Text von Dr. Alexandra Schantl)
Termine
Vernissage 5. November 2022,16:00 Uhr
6. - 30. November 2022, Mo - Fr 13:00 - 19:00 Uhr, Sa 10:00 - 13:00 Uhr
1. - 10. Dezember 2022, Mo - Fr 13:00 - 19:00 Uhr, Sa 10:00 - 13:00 Uhr
Weitere Informationen
Besuche der Ausstellung außerhalb der Öffnungszeiten gerne nach Vereinbarung möglich!

(c) Foto: Galerie Sommer-Graz
Veranstaltungsort/Treffpunkt