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László Varvasovszky aka Lalo Palerme - Das verborgene Album der beiden Matisse

Der Entwurf einer Graphic Novel als begehbarer Raum.
Zeichnungen, Skizzen und Texte zum Projekt, das eine illustrierte Erzählung ist, verfasst von einem gewissen Lalo Palerme. Die endgültige Form wird wohl ein Buch oder Comic sein. Hier bildet das Material Streugut im Raum.
Es geht um einen fake brother, um optische und humorige pseudohistorische Simulationen, um Original, Kopie und Fälschung, kurzum: analoge Kunstausübung. Die ungebrochen lustvolle Nachahmung, offen diskutiert, zeigt die Defizite von digital verbreiteten, gefälschten Erzählungen und ersetzt das theatrale Politische durch den steten, inhärenten Skandal von Kunst.
[…] Gewisse Kulturtechniken ohne Not aufzugeben ist gewiss nicht schlau. Das Schreiben mit der eigenen Hand gibt dir Zeit, deine Gedanken, Meinungen und Gewissheiten zu entwickeln.
Das machst du mit genau jenem Griffel, mit dem du deine ersten Kritzeleien auf Karton und Papier graviert hast, aus denen stantepede richtige Zeichnungen wurden.
Du kannst die Dinge der Welt besser verstehen, wenn du sie zeichnest, aufzeichnest, abmalst, kurzum: dir einverleibst. Insofern sollte man Kunst mit allen Sinnen essen. Ansonsten: Außer sterben muss man genau nichts.
––– Tiere zeichnen ihre Anwesenheiten durch Gerüche auf. Pflanzen zeichnen mit Feuchtigkeiten und Pigmenten. Gebirge zeichnen in Schichten. Himmelskörper zeichnen ihre Bahnen mit Tönen.
Magneten zeichnen Linienschwärme und Elektriken bilden Musterlinien. Elementarteilchen, die kollidieren, zeichnen physikalische Blumenbouquets, blühende Spiralen, behende Brückenbögen und entrische Haken in die Wilson‘sche Nebelkammer. […]
Textauszug: László Varvasovszky
Termine
Eröffnung 11. Mai 2023, 19:00 Uhr
12. Mai 2023, 17:00 - 22:00 Uhr
13. Mai 2023, 11:00 - 19:00 Uhr
14. Mai 2023, 11:00 - 17:00 Uhr
15. - 27. Mai 2023, Do - Sa 17:00 - 20:00 Uhr
Weitere Informationen
László Varvasovszky geboren 1947 in Wien, wo er lebt und als Autor, Zeichner und Musikant arbeitet. Publiziert seit 1978 vorwiegend Kinderbücher, die er textet und illustriert. War vormals als Bühnenbildner und Ausstellungsgestalter in Österreich, Deutschland und der Schweiz tätig. Graz war von 1972 – 1995 sein Lebens- und Arbeitszentrum, zunächst vier Jahre an den Bühnen Graz, ab 1973 an der Universität (damals “Hochschule”) für Musik und darstellende Kunst als Assistent und Lektor.

Eröffnung: Einleitung: Dialogisches Gespräch László Varvasovszky mit Wolfgang Öggl via Live-Schaltung

14. Mai, 11:00 Uhr: Führung mit Lena Freimüller im Rahmen von aktuelle kunst in graz

Christof Elpons begleitet während der Öffnungszeiten durch die Ausstellung.

(c) Foto: László Varvasovszky
Veranstaltungsort/Treffpunkt