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Monika Helfer liest aus „Die Bagage“

Vortrag: Daniela Strigl, anschließend Gespräch mit Klaus Kastberger.

Familienroman, Dorfepos, autobiographische Erinnerung, metapoetische Reflexion, „Geschichte von unten“: In höchster Kompaktheit und Dichte zeichnet Monika Helfer in Die Bagage (Hanser 2020) das Portrait ihrer Großmutter Maria und wirft zugleich ein Schlaglicht auf die Zeit des 1. Weltkriegs auf dem Lande, im Bregenzerwald. Dort lebt am Rande des Dorfes die bitterarme „Bagage“, die schöne Maria mit dem schönen Josef und ihren Kindern, bis Josef einrücken muss und seine von allen Männern des Ortes begehrte Frau ausgerechnet dem keineswegs interesselosen Bürgermeister anvertraut.
Zwischen Märchenton und Verismus setzt Monika Helfer die schwankende Rekonstruktion einer in der Familie überlieferten Vergangenheit, sie vertraut auf die Wirkung des Ausschnitts, des Fragments, sie erzeugt Distanz und kommt ihren Figuren doch erstaunlich nahe. Wohl deshalb und vielleicht auch wegen der Exotik der archaisch anmutenden Romanwelt wurde Die Bagage zu einem der aufsehenerregendsten Bücher der letzten Jahre – ohne das Label „Autofiktion“. (Daniela Strigl)

In Kooperation mit Alte Schmiede Wien und StifterHaus Linz
Termine
17. April 2024, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt