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Gerlinde Hacker

Buchpräsentation und Lesung
„blind spot“ - frische Lyrik für Frisch-Entliebte
Buchpräsentation und Lesung von Gerlinde Hacker

„blind spot - ein blinder Fleck als ein zeitloser Ort, der nicht gesehen werden kann, der sich uns entzieht, je mehr wir auf etwas starren und es an die Oberfläche holen wollen.

Mit ihrer vierten Veröffentlichung legt die Autorin in der Softcover-Ausgabe eine Kombination von persönlichen Bildskizzen und lyrischen Texten vor. In gewohnt assoziativer Wortakrobatik spielt die Neuerscheinung zusätzlich mit typografischer Vielfalt, welche jeden einzelnen Text mit einer besonderen Schriftart hervorhebt.
Die jüngste Publikation leuchtet die in einer Beziehung vorkommenden toten Winkel und blinden Flecken der Wahrnehmung zweier ProtagonistInnen aus. Hacker führt die "Zaungäste" an innere Orte, an denen Wünsche in Erfüllung zu gehen scheinen, in Erfüllung gehen sollten, die sich aber durch unterschiedliche Lebenswirklichkeiten als nicht-erfüllbar erweisen und mehr als seelische Schürfwunden erzeugen. Das Gegenüber prallt ab, wird mit dem Säbel des Wortes zerfetzt und zerschunden.
Hackers "Textgestehungen" knüpfen an die Auseinandersetzung über frühkindliche Sprachfindung zwischen Jean Piaget und Lew Semjonowitsch Wygotski an. Die Autorin jongliert in dieser Retrospektive der Jahre 2013 bis 2016 mit vorreflexiven und außersprachlichen Äußerungskaskaden. Es erwartet uns eine höchst beunruhigende geistig-affektive "substanzielle Diät", die thematisch an die von den ExpressionistInnen erkannte Grausamkeit grundsätzlicher existentieller Unvereinbarkeiten stößt.
„blind spot“ wird herausgegeben von Günther Metzger, seines Zeichens Kunstfotograf und Digital-Künstler. Er bildet gemeinsam mit Kristina Mensch das Künstlerduo „MetzgerMensch“ (www.metzgermensch.photos). In „blind spot“ fungiert er als Herausgeber und Reprofotograf - und verwirklicht eines seiner Anliegen indem er Fotografie und Lyrik miteinander auf intensive Tuchfühlung gehen lässt.

Gerlinde Hacker, geboren 1961 in Bad St. Leonhard, Kärnten, lebt und arbeitet in der Steiermark und Wien. Aus dem Umfeld der sozial-politischen Arbeit kommend, leitete sie schon früh Initiativen und Projekte, die sie gekonnt mit ihren gesellschaftlichen Anliegen künstlerisch verknüpft. Neben ihrer beruflichen Karriere als Projektmanagerin befasst sie sich seit vielen Jahren mit den Neuen Medien und arbeitet als freie Autorin und Literaturaktivistin. Mit kritischer Haltung begegnet sie den etablierten Instanzen unserer Gesellschaft mittels konstruktiv-innovativer Ideen, die sie in ihren verschiedensten Projekten im kreativen Bereich umsetzt.
Weitere Bücher/Publikationen, Auswahl:
- edition schreibkraft, Essay „schau trau wem“ zum Thema, Ausgabe „wälzen“, 2017
- „weiwamessa“, 2017
- Texte zum Thema „Vergessen“ - Literaturzeitschrift Podium Themenheft Herbst 2015
- „herzgeröll“, 2015
- „Soweit meine Hände reich – en zu dir“, 2001

Auszeichnungen:
- Literaturwettbewerb „Kärnten wortwörtlich! – Koroška v besedi!“: Ehrenurkunde für herausragenden Beitrag im Bereich Lyrik, 2015
- Minna Kautsky Literaturpreis der Stadt Graz, Preisverleihung 2004

Text: Kerstin Eberhard

Begrüßung und Einführung: Kerstin Eberhard
Termine
30. Juni 2017, 19:00 Uhr
Weitere Informationen
(c) Foto: Gerlinde Hacker/Galerie Blaues Atelier
Veranstaltungsort/Treffpunkt