la strada 2014

Vom 1. bis 9. August macht das internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater die Straßen der Stadt wieder zu einem ganz besonderen Pflaster. In Graz finden diesen Sommer große Ereignisse statt: Eine utopische Stadt wird errichtet und wieder zerstört werden, ein Dorf aus dem Ennstal samt seinen Bewohnern an die Mur übersiedelt, ein riesiges Werk Salvador Dalís in der Oper den Vorhang ersetzen, und die Geräusche der Stadt werden in Strawinskis Frühlingsweihe erklingen. Außerdem verwandeln sich die Straßen und Plätze in Bühnen und Begegnungszonen, auf denen getanzt, gestaunt, verstört und applaudiert wird, überwindet die Kunst die Barrieren, die sie sonst oft von ihrem Publikum trennt und weht wieder diese ganz besondere Stimmung durch die Stadt, die nur „La Strada“ im Sommer erzeugen kann. Vom 1. bis 9. August findet das internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater heuer statt, über 20 Projekte laden die Bewohner und Besucher dazu ein, ihre Umgebung neu zu entdecken. „Das Festival erzählt von urbaner Veränderung, fluiden Beziehungssystemen, vom Überschreiten und Auflösen von Grenzen und sucht dafür nach zeitgemäßen Ausdrucksformen“, erklärt Intendant Werner Schrempf. Dazu gehören bei La Strada neben dem Straßentheater das Figuren- und Maskentheater, die Community Art, der neue Zirkus und zeitgenössische künstlerische Entwicklungen in urbanen Entwicklungszonen. Oder, wie es die Grazerinnen und Grazer, die ihr Festival schon seit 17 Jahren so begeistert mit tragen, vielleicht formulieren würden: Großartige, spannende, berührende, lustige, poetische und nachdenklich stimmende Performances von Künstlern aus aller Welt, die jedes Jahr dafür sorgen, dass das Pflaster dieser Stadt eben so ein ganz besonderes ist.

19 Gruppen aus aller Welt haben sich heuer angesagt, Künstler aus Südamerika, Kanada, Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien werden an die Mur reisen, aber auch heimischen Künstlern will „La Strada“ ganz bewusst eine Plattform bieten. „Die Träume und Visionen der Kulturschaffenden und die Größe der Budget-Töpfe gehen leider immer weiter auseinander“, so Schrempf, „und wir überlegen uns, wie wir regionalen und einheimischen Künstlern durch Ko-Produktionen und unser Partnernetzwerk InSitu helfen können, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern - und damit dafür sorgen können, dass die Stadt nicht am Stadtrand endet.“ Was damit gemeint ist, zeigen Projekte von einheimischen Künstlern wie „Das Dorf“ des Theater T’eig, Wolfram Bergers Spektakel „Kaiser Joseph II. und die Bahnwärterstochter“ und das „Picknick mit Erscheinung“ der Rabtaldirndln. Für internationale Beiträge sorgen Publikumslieblinge wie Pierre Sauvageot, der vor zwei Jahren mit seinem Wind-Konzert auf dem Schöckl für Begeisterung sorgte und heuer mit seinem neuen Projekt Igor Hagard in Graz gastiert, Thor McIntyre, der mit seiner Installation „The Speakers“ die Twitterstimmen der arabischen Revolution ebenso hörbar macht wie bisher Ungehörtes aus dem 1. Weltkrieg. Oder die Ausnahmeartisten von Akoreacro, die in ihrem Zelt im Augarten zeigen, wie atemberaubend der Zirkus unserer Zeit ist.

Mit ihrem Aufführungsort liegen die französischen Artisten allerdings heuer ein wenig neben dem Trend, denn anders als im Vorjahr finden im August fast alle Aufführungen unter freiem Himmel statt, lediglich die Eröffnungsveranstaltung der „Compagnia Finzi Pasca“ wird traditionell wieder die Grazer Oper zu einem etwas legereren Ort werden lassen. Das große Ziel ist es auch heuer wieder, die Stadt für ihre Bewohner zurück zu erobern: für die jungen und die lebenserfahrenen, die temperamentvollen und die zurückhaltenden, für Großfamilien und Kleingruppen. Und das alles mit viel Poesie, künstlerischer Kraft und großer Freude.

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