Projekt: Polyhymnia

Künstler: Udo Wid

40 Tage und Nächte inspiriert von der Muse im Kunsthaus wohnen und arbeiten. Der Titel ist nach jener Muse benannt, die während der Renovierungsarbeiten entdeckt wurde und jetzt über dem Eingang des Kunsthauses steht.

Polyhymnia ist jene der 9 Musen, die dem hymnischen polyphonen (Gesang) zugeordnet wird, also den Zusammenklang von Komplimentärem bewirkt. Gerade heute divergieren die kulturellen Felder so, dass durch diese Fragmentierung auch beim Einzelnen ein Unbehagen in der Kultur entsteht (Freud). Wissenschaft, Künste, Philosophie (und Glauben), Alltagspraxis (Politik, Ökonomie, Lebenssinn) haben jeweils andere Wahrheiten entwickelt, die sich oft widersprechen. So entsteht ein Spannungsfeld, das in vielen Fällen lähmt, in manchen aber auch bewegt:
Nämlich dann, wenn diese Spannungen zu originellen Lösungen führen...

Udo Wid beschäftigt sich in der Projektreihe Synergie der Disziplinen" schon länger mit diesem Thema. Von der Biophysik kommend hält er Vorträge zu Themen der Kulturphilosophie stellt Bezüge zu seiner persönlichen Alltagspraxis her und zeigt dies im Kunst-Konzept.

Konkret wohnt und arbeitet Udo Wid 40 Tage lang von polyhymnia (hoffentlich) inspiriert in seinem Elfenbeinturm im medien.KUNSTLABOR// Kunsthaus Graz. Der Elfenbeinturm ist - metaphorisch - heute der einzige Ort, wo in Ruhe über etwas nachgedacht werden kann (siehe auch die Haltung der Polyhymnia). Täglich pünktlich um 16 Uhr gibt es einen Vortrag, wo innerpersonell-psychisches mit interpersonell-kulturellem in Verbindung gesetzt wird und von hier aus die Frage nach dem Interkulturellen gestellt wird. Schließlich gibt es während der ganzen Zeit eine fortwährende wissenschaftliche Arbeit, in der mit mathematischen Methoden die Wechselwirkungen der kulturellen Teilbereiche mathematisch modelliert wird.

Die so entstehenden Diagramme sind ein Abbild unserer Gesellschaft und als solche als bildnerische Gegebenheiten zu sehen.