Edith Mayer - Hammer

Kurzbiografie
Geboren am 13.Jänner 1926 in Graz
1941 - 1945 Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Ortweinplatz (Dekorative Gestaltung bei Fritz Silberbauer und Hans Wagula)
1945 - 1949 Meisterschule für Malerei bei Rudolf Szyszkowitz
1949 - 1951 Diplomstudium für Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Wien bei Sergius Pauser (Schwerpunkt Porträt) und Abend - Aktzeichnen bei Herbert Boeckl
1951 Rückkehr nach Graz als Lebensmittelpunkt in familiären und künstlerischen Bereich
1954 Heirat mit Bildhauer Ulf Mayer;
Geburt von 3 Kindern (1955 Michaela, 1958 Julian, 1967 Daniel)
Gestorben am 15. September 2011 in Graz

Werk
Edith Mayer - Hammers künstlerisches Schaffen erstreckt sich über viele Bereiche der Bildenden und Angewandten Kunst. Schon während ihrer Schul- und Studienzeit entstanden zahlreiche Illustrationen zu literarischen Werken (z.B. Tuschfederzeichnungen zu H. Ibsens "Peer Gynt").
In der Nachkriegszeit gelang es, ökonomische Notwendigkeit und künstlerische Ambition durch Aufträge für Porträts und Restaurierung von historischen Bauernmöbeln zu vereinbaren.
1950 - 1960 entstehen durch die Aktion "Kunst am Bau" nicht nur Arbeiten im Team mit ihrem Ehemann Ulf Mayer (z.B. Kriegsmahnmal in Maria Hof bei Neumarkt); sie trägt durch große eigene künstlerische Arbeiten (Mosaiken, Fresken) an öffentlichen Gebäuden in Graz, Wien, Bruck, Leoben Mautern und im ländlichen Raum ganz wesentlich zur finanziellen Erhaltung der jungen Familie bei.
1961 – 1964 ermöglichen kleinformatige Grafiken (Illustrationen für Programmhefte der Vereinigten Bühnen Graz) und das Vordringen in Bereiche der Textilen Kunst (geknüpfte Bilder in Form von Wandteppichen und Wachsbatiken), den familiären Bereich in die Arbeit einzubeziehen. Skizzen und klein- bis großformatige Bilder (von Buntstiftzeichnungen bis zu Aquarell- und Ölbildern) umfassen thematisch ihr nahes bis entferntes Umfeld (Familie und Umgebung, Reiseimpressionen)
Dank ihres großen Könnens in der Mosaiktechnik bzw. Freskomalerei kommt es auch öfter zur Zusammenarbeit mit ihrem ehemaligen Lehrer Prof. Rudolf Szyszkowitz, für den sie großformatige Entwürfe umsetzt (z.B. Verlagshaus Styria, Graz)
Die künstlerische Kooperation mit Ehemann Ulf Mayer, der sich mittlerweile auch der Keramik zugewendet hat, findet auch hier eine Fortsetzung: Edith Mayer – Hammer findet ihren sehr persönlichen Weg der Porträtkunst, indem sie dreidimensionale, kleinformatige Porträts in Form von Figurinen und Marionetten kreiert. Es entsteht eine reiche Auswahl an solchen Auftragsarbeiten, die ihre große Freude und Sensibilität des Charakterisierens mithilfe der keramischen und textilen Techniken zum Ausdruck bringt. Von annähernd 100 dieser kleinformatigen Kunstwerke (bis 80 cm Höhe) befinden sich 2 Drittel der Arbeiten in Privatbesitz (darunter Porträts bekannter Künstlerpersönlichkeiten – wie z.B. Oskar Cerwenka,Peter Uray, Marianne Kopatz, Michael Szyszkowitz, Günter Brus, Otto Zykan)
Ende der 80-Jahre bringt die ausschließliche Zuwendung Ulf Mayers zum Werkstoff Holz auch eine Verminderung der keramischen Arbeiten Ediths . Mit zunehmendem Alter und verminderter Feinmotorik, fand sie zu ihrem ersten wichtigen Medium - dem Glasmosaik - zurück, um ihre künstlerischen Vorstellungen zumindest in kleinformatigen Arbeiten zu verwirklichen. Diese Arbeiten mit sprödem und feinem Material standen im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens. Die "gläsernen Gemälde" beschäftigten sie bis zu ihrem Tod 2011.

Die Nichtbeachtung der künstlerischen Arbeit ihrer Generation und ihre persönliche Bescheidenheit zu Lebzeiten brachten bisher noch keine Dokumentation des Werkes und der Vielfalt des künstlerischen Schaffens Edith Mayer – Hammers hervor.

Ausstellungen
Als Mitglied des Grazer Kunstvereins Werkbund (Ausstellungen in Graz/ Künstlerhaus, Wien, Bamberg, Regensburg, Erlangen)
1978-2012 Mitglied der Vereinigung Bildende Künstler Steiermark (Jahresausstellungen, Sonderausstellungen)
1997 3xMAYER Haus Köstenberger, Obdach (mit Ulf Mayer und Michaela Mayer - Michnay)
2007 KUNST +HAUS= HALT MED CENTER Nord,Graz (mit Ulf Mayer und Michaela Mayer-M.)


Publikationen
1960-1964 Programmheftgestaltung für Vereinigte Bühnen Graz/Opernhaus (Glückliche Reise, Der Mikado, Der Barbier von Sevilla, Ingeborg, Der Schwan)
1993 "Die Reise in die Welt" (Geburtstagsmärchen von Karl - Willibald Scheucher) Illustrationen (Aquarelle)
1978-2011 jährliche Katalog-Editionen zur Jahresausstellung der VBK STMK

Auszeichnung
2011 Verleihung des Goldenes Ehrenzeichens des Landes Steiermark

Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum (AUSWAHL)
1954 Volksschule Weissenbach /Enns ; Fassadengestaltung/Keramikmosaik (600x350cm)
1954 Kriegsmahnmal Maria Hof/ St.Lambrecht im Murtal (Glasfenster; mit Reliefs von Ulf Mayer)
1956 Wohnhausanlage der Gemeinde Graz ,Flurgasse; Keramikmosaik (800x300cm)
1959 Stmk. Landesregierung (Wohnungswiederaufbaufonds) Wohnhaus Schönaugürtel 66 und 68 Eingangsbereich; Keramikmosaik
1959 Magistrat Graz (Amt für Kultur und Sport) Wohnhaus Laudongasse 12, Graz; künstlerische Ausgestaltung der Fensterfassaden über 6 Stockwerke (Fresken)
1959 Volksschule Herrgottwiesgasse, Graz (Triesterschule) ; 8-teiliges Keramikmosaik im Eingangsbereich
1964 Pressehaus Styria, Schönaugasse Graz; Glasmosaik nach Entwürfen v. Prof.Rudolf Szyszkowitz; (200x600cm)
1974 Amt für Kultur und Sport, Graz; Künstlerische Wiedergestaltung des barocken Bildstocks "Am Damm" (Nischen in Freskomalerei)

Fragen bezüglich Ateliers und Besichtigungsmöglichkeiten an:

Prof. Ulf Mayer ( Akad. Bildhauer )
Tel.: 0316 58 31 81
e-mail: ulfmayerkunst@hotmail.com