Preisträger:innen 2023

Photo Carl Mayer

Ausschreibungsthema: BEHERRSCHUNG

JURY

Reinhard Jud, Regisseur, Autor, AT
Wolfgang Lehner, Kameramann, US
Cornelia Seitler, Produzentin, CH
Mag.a Susanne Spellitz, Redakteurin ORF, AT
Bernhard Jarosch (Hauptpreisträger 2022), AT

Die internationale Jury hat die Preisträger:innen aus 29 gültigen Einreichungen zum Thema BEHERRSCHUNG ermittelt.

Die Stadt Graz vergibt den Hauptpreis des Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbs 2023 in Höhe von 15.000 € an Franziska Pflaum und Thomas Mraz für das Treatment "Basta" sowie den Förderpreis in Höhe von 7.500 € an Stefan Bohun für das Treatment "Perfect Match".

Carl-Mayer-Drehbuchpreis Jurybegründung „Basta“

Der ständig betrunkene Bademeister Willi lebt heimlich im Keller des Hallenbads. Als er von der serbischen Reinigungskraft Vesna entdeckt wird, stellt sie ihn vor die Wahl: Entweder er heiratet sie, damit sie Aufenthaltsrecht erhält, oder sie lässt ihn auffliegen.

Mit gutem Tempo wird von zwei Figuren erzählt, die sich weit über ihre Stereotypen hinausdehnen und echte menschliche Nähe finden.


Förderpreis Jurybegründung „Perfect Match“

Als Recruiter in einer Leiharbeitsfirma ist Jan das Verbindungsglied zwischen einem immer flexibler werdenden Arbeitsmarkt und einem Heer an Arbeitssuchenden. Als ihm eine Beförderung in Aussicht gestellt wird, wittert er die Chance, seinen eigenen Marktwert zu erhöhen.

Die Geschichte lebt von der präzisen Beobachtung realer Arbeits- und Abhängigkeitsverhältnisse in einem Milieu, dem im Kino selten solche Beachtung geschenkt wird.


Franziska Pflaum (* 1987, Wien) arbeitet in Wien und Berlin. Sie absolvierte ein Diplomstudium der Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste, Wien bei Harun Farocki (2011) und ein Diplomstudium der Filmregie an der Filmuniversität „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg bei Helke Misselwitz (2014). Anschließend schloss sie ein Meisterschülerstudium an der Filmuniversität „Konrad Wolf“ (2016) bei Barbara Albert ab und erhielt hierfür ein Promotionsstipendium der Konrad- Adenauer- Stiftung. Pflaum realisierte mehrere dokumentarische und fiktive Kurzfilme, die zu nationalen und internationalen Filmfestivals eingeladen wurden. Ihr Abschlussfilm „So schön wie du“ wurde mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Das Treatment zu dem Langspielfilm „Schneetreiben“ gewann 2015 den Carl-Mayer Förderpreis. Im Sommer 2021 realisierte Pflaum ihren ersten Langspielfilm „Mermaids don’t cry“, der auf der Diagonale 2023 seine Österreichpremiere feiert und im Sommer 2023 in die Österreichischen Kinos kommt.

Thomas Mraz (*1975, Wien) absolvierte seine Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien unter der Leitung von Prof. Elfriede Ott. Er spielte u.a. Kabarett an der Seite von Michael Niavarani und war am Theater in der Josefstadt in Geschichten aus dem Wienerwald und Kasimir und Karoline zu sehen. Im Kino feierte er Erfolge u.a. in den Komödien Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott, Bad Fucking sowie im Kaiserschmarrn-Drama der Eberhofer-Krimireihe. 2020 übernahm er in Terrence Malicks neuesten Film A Hidden Life eine kleine Rolle. Neben diversen TV-Auftritten u.a. Tatort; Schnell ermittelt; Herrgott für Anfänger, ist er vor allem für seine Rolle als Polizist Jörg Pudschedl in der Serie Vorstadtweiber bekannt. Im Jahrgang 2020/21 absolvierte er die Drehbuchwerkstatt München/Steiermark, in deren Verlauf das Projekt Klapotetz entstanden ist.

Stefan Bohun (*1979, Wien) studierte Schauspiel an der School of Physical Theatre in Toronto, Kanada, und Regie an der Wiener Filmakademie bei Peter Patzak und Michael Haneke. Seine Kurzfilme und Dokumentarfilme wurden bei internationalen Filmfestivals und im Fernsehen gezeigt. Neben filmischen Produktionen auch Regiearbeiten am Theater (u.a. im Rahmen von „Istanbul 2010 Kulturhauptstadt Europa“). Sein Abschlußfilm „Musik“ gewann 2014 den Preis für den besten Kurzspielfilm bei der „Diagonale – Festival des Österreichischen Films“.
Bei den „First Steps Awards 2014“ der Deutschen Filmakademie gewann „Musik“ in der Kategorie Mittellanger Spielfilm. Stefans erster Kinodokumentarfilm „Bruder Jakob, schläfst du noch?“ wurde bei internationalen Filmfestivals sechs Mal als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. U.a. in Mumbai, Moskau, Trento und Kitzbühel. Außerdem war er für den Österreichischen Filmpreis nominiert.

(c) Foto: Sebastian Reiser
Preisträger:innen und Jurymitglieder
(c) Foto: Sebastian Reiser

(c) Foto: Sebastian Reiser
v.l.n.r. Thomas Mratz, Franziska Pflaum, Bernhard Jarosch, Reinhard Jud
(c) Foto: Sebastian Reiser

(c) Foto: Sebastian Reiser
Stefan Bohun
(c) Foto: Sebastian Reiser

(c) Foto: Sebastian Reiser
Reinhard Jud und Günter Riegler
(c) Foto: Sebastian Reiser