Die Tragödie von Romeo & Julia

nach William Shakespeare


Foto: Antonia Harborth
Zwei verschiedenfärbige hängende Tastentelefone an einer Holzwand nebeneinander
Julia und Romeo verlieben sich ineinander, während ihre Familien eine blutige Fehde miteinander führen: das wohl bekannteste Stück der Weltliteratur. Die Balkonszene, der Dialog »Es war die Nachtigall und nicht die Lerche« nach der Liebesnacht, der tragische Ausgang – all das hat sich eingebrannt in unser kulturelles Gedächtnis.

Bei Shakespeare ist die Gewalt Ursprung, Dreh- sowie Endpunkt der tragischen Liebe. Dass sich keine:r mehr an den Grund für den Krieg erinnert, scheint dabei nebensächlich. In den Elternhäusern wird fraglos zementiert, wie es eh und je war – und gegen wen man eh und je war. So nimmt die Inszenierung zum Ausgangspunkt ihrer Erzählung den berühmten ersten Vers »Zwei Familien hier von gleichem Stand«: Auf der Bühne stehen parallel zwei verfeindete Welten, die sich in exakt getimten synchronen Abläufen verblüffend ähneln. Sind die Gräben derart tief, weil man einander näher ist, als man zugeben möchte? Für Julia und Romeo jedenfalls scheint es hier jedenfalls keinen Safe Space zu geben, um ein neues Miteinander zu erproben.

Regisseur Emre Akal entlarvt in seinen so radikalen wie gefeierten Theaterarbeiten gesellschaftliche Strukturen hinsichtlich ihrer Machtmechanismen. In seiner ihm eigenen Bühnensprache, die die Körper der Schauspieler:innen in den Mittelpunkt des Erzählens rückt, findet er eine kraftvolle Metaerzählung: Text und Bild stehen hier als Spielebenen gänzlich gleichberechtigt nebeneinander und erzählen gemeinsam die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten.

Dafür kombiniert das Künstler-Duo Mehmet & Kazim poppige Digitalität mit der Dreidimensionalität des Theaters derart konsequent, dass sie eins werden. Das künstlerische Team mit Lara Roßwag, von der Fachzeitschrift »Theater Heute« für ihre Arbeiten mit Emre Akal zur »Kostümbildnerin des Jahres 2025«gekürt, arbeitet nach der Inszenierung von Jelineks »Sonne / Luft« zum zweiten Mal in Graz und schafft auch für diese Inszenierung eine gänzlich eigene, visuell unvergleichliche Welt.

Regisseur Emre Akal: »Der Text und die Sprache sind für mich nicht die einzige Erzählung; erzählt wird in meinen Arbeiten vielmehr durch die Körper, durch die Bilder auf der Bühne. Wenn Bilder anfangen, eine Geschichte zu sprechen – da beginnt für mich Theater.«

Team
Regie: Emre Akal
Bühne: Mehmet & Kazim
Kostüme: Lara Roßwag
Mitarbeit Kostüme: Jacqueline Elaine Koch
Musik: Enik
Dramaturgie: Anna-Sophia Güther
Licht: Anton Oswald


Termine
Premiere 11. Oktober 2025, 19:30 Uhr
22. Oktober 2025, 19:30 Uhr
23. Oktober 2025, 10:30 Uhr
29., 31. Oktober 2025, 19:30 Uhr
6., 8., 22. November 2025, 19:30 Uhr
5., 16. Dezember 2025, 19:30 Uhr
30. Jänner 2026, 19:30 Uhr


Schauspielhaus
Hofgasse 11, 8010 Graz
www.schauspielhaus-graz.com
+43 (0) 316 80 08
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